Seit langem schon versuche ich mit dem Rauchen aufzuhören. Dabei erweißt sich gerade dieser Punkt als eine meiner Schwachstellen. In vielerlei Hinsicht bin ich durchaus willensstark, jedoch das Rauchen aufzugeben will mir bisher einfach nicht gelingen.
Es war nun eher ein Spontankauf, eine kurzfristige Eingebung, als ich mir neulich in einem Elektronikfachmarkt an der Kasse eine sogenannte e-Zigarette geholt habe.
Grundsätzlich stand ich diesem Thema als Raucher sehr kritisch gegenüber. Weder konnte ich mir vorstellen, dass sich diese Modeerscheinung durchsetzen wird, noch dass sie mich wirklich von meiner Sucht befreien kann. Mein weit gefächertes Interesse hat mich dann aber doch zugreifen lassen.
Mein Erfahrungsbericht nach einer Woche “Testlauf” sieht nun folgendermaßen aus:
Anfangs ist die Skepsis durchaus berechtigt, wer als Raucher darauf hofft einen dauerhaften Ersatz finden zu können, den muss ich enttäuschen: Zu nervig ist das dauernde Nachladen des Akkus, zu wenig “authentisch” das Raucherlebnis.
Auch sollte man nicht erwarten durch diese Anschaffung von heute auf morgen das Rauchen los zu werden.
Man sagt die ersten 3 Tage nach dem Aufhören macht sich die körperliche Sucht bemerkbar, persönlich hatte ich das Gefühl, dass das Verlangen nach Nikotin länger anhielt, jedoch nicht nennenswert, als grobe Richtlinie kommen diese 3 Tage durchaus hin. Diese erste Phase hatte ich jedoch schon früher des öfteren gemeisert. Dies ist eine Grundvoraussetzung, da die e-Zigarette kein Nikotin enthält. Anfangs hatte ich doch tatsächlich noch beides im Wechsel geraucht, hat man aber erst einmal die ersten Tage ohne überstanden, kann die e-Zigarette durchaus zu einem Ersatz fürs Aufhören werden.
Es ist auch wenn man das Nikotin außen vor lässt kein vollwertiger Ersatz, kann jedoch durchaus die Gewohnheit befriedigen, z.B. “nach dem Essen an etwas herumzusaugen und Rauch auszublasen”. Eine gewisse Portion Willensstärke gehört also nach wie vor dazu, um sich nicht einfach wieder eine Schachtel zu holen. Ich selbst habe immernoch hier und da das Bedürfnis das zu tun, da muss man einfach hart bleiben und sich zwischenzeitlich mit der e-Zigarette behelfen.
Nach zahlreichen Diskussionen über die gesundheitsschädigende Wirkung dieser Gerätschaften wollte ich es nun genau wissen. Ich dachte mir einfach: “Kann ja kaum so schlimm sein, dass man normale Zigaretten bevorzugen sollte.”
So machte ich mich an entsprechende Recherchen. Bei all den Inhaltsstoffen der sogenannten “Depots” fiehl besonders ein Stoff auf: Propylenglycol. Ersten Recherchen hierzu zeigen, dass es sich um eine grundsätzlich toxische Substanz handelt und man bei Kontakt mit größeren Mengen dringend den Arzt aufsuchen solle. Das ist tatsächlich auch der Hauptkritikpunkt der meisten Artikel, die gegen dieses Produkt hetzen.
Dass diese Substanz durchaus gängiger Inhaltsstoff vielerlei Produkte ist, von der Hautcreme bis hin zu Mitteln für Nebelmaschinen, das verschweigen uns diese Artikel allerdings. Auch als Nichtraucher, jedoch regelmäßiger Diskogänger, oder eben als “Hautpflegefanatiker” könnte man also bereits regelmäßig in Kontakt mit dem “Gift” gekommen sein.
Auch Recherchen auf Seiten zur Toxizitätsbestimmung von Stoffen wurden derartige Artikel meiner Meinung nach dann eher als Panikmache enttarnt:
“Akute Toxizität LD50 20 – 25 ml/kg (Ratte, oral)”, das heißt, dass man 20-25 ml pro kg Körpergewicht benötigt um eine gesundheitsschädigende Wirkung nachzuweisen.
Propylenglycol gilt als gesundheitlich unbedenklich, es wurde bisher kein MAK Wert (Maximale Arbeitsplatz Konzentration) festgelegt. Es darf auch als Zusatzstoff in Lebensmitteln eingesetzt werden (E 1520). Propylenglycol ist wahrscheinlich die Hauptkomponente der gängigen Nebelfluide. Um mit Propylenglycol eine Ratte zu töten muß man sie eigentlich darin ertränken. www.3d-meier.de
Es ist jedoch durchaus so, dass selbst ein langjähriger Raucher bei einem Lungenzug aus der e-Zigarette erstmal ordentlich ins Husten kommt, das hatte mich ursprünglich etwas nachdenklich gestimmt und besonders diese Recherche vorangetrieben. Nach einer Woche Testlauf muss ich nun eben sagen: Ein vollwertiger Ersatz kann diese Zigarette garantiert nicht werden, selbst als temporärer Erstaz erscheint sie mir nach wie vor fragwürdig, tatsächlich hat sie mir nun aber bereits zu eine ganzen Woche Rauchfreiheit vergholfen. Dass ich diese Sorge damit hinter mir hab kann ich nicht sagen, es drängt sich mir immer noch des öfteren der Gedanke auf loszuziehen und Zigaretten zu holen, dass die e-Zigarette das Zeug dazu hat unterstützend im Prozess des Aufhörens mitzuwirken, kann ich subjektiv jedoch bestätigen.